Die Antwort ist eigentlich wenig überraschend. Die optimale Länge Ihres Videos hängt in erster Linie damit zusammen welchen Content Sie vermitteln wollen und auf welcher Plattform das geschehen soll. So sind Nutzer beispielsweise eher dazu gewillt ein 4-minütiges Video auf YouTube anzuschauen als auf Twitter. Grundsätzlich lässt sich also sagen, dass das Engagement bei Videos bis zu 2 Minuten zwar höher ist, was aber nicht bedeuten muss Ihr Video mit allen Mitteln auf diese Länge herunterzubrechen. Was über die einzelnen Plattformen gesagt werden kann, fassen wir hier zusammen.
2019 waren die meistgesehenen Videos auf Facebook im Schnitt 71 Sekunden lang. Also knapp über eine Minute. Dabei wurde festgestellt, dass Videos, die bis zu 2 Minuten lang sind, das höchste Engagement erlangen. Längere Videos fallen in diesem Bereich etwas ab. Allerdings weist ein 3 Minuten Video oder ein bis zu 20 Minuten langes Video kaum nennenswerte Unterschiede im Engagement auf. Haben Sie also ein Video das etwa 2:30 Minuten geht, überlegen Sie sich ob Sie es um 30 Sekunden kürzen können ohne, dass es an Qualität verliert. Unter den Top 10 Videos mit dem meisten Engagement befinden sich auch immer Videos die deutlich über dem Durchschnitt liegen. Beispielsweise zwischen 10 und 18 Minuten. Die Länge des Videos ist also kein automatisches K.O. Kriterium.
YouTube
Anders als Facebook oder Instagram ist YouTube nur auf Videos ausgelegt. Die Nutzer kommen gezielt hier her, um Videos anzuschauen, daher ist die Bereitschaft größer sich auch längere Videos anzuschauen. Vor allem, wenn nach tiefgreifenderem Content wie Erklärvideos, Tutorials oder Produktvideos gesucht wird. Der Vorteil dieser Plattform für Sie als Unternehmen ist, dass sie wie eine Bibliothek funktioniert, in der Sie ihre Videos speichern und sortieren können. Verschiedene Playlists helfen Ihren Kunden das zu finden, wonach sie suchen.
Der Fokus bei Twitter liegt auf kurzer und einschlägiger Kommunikation mit einer Zeichenbegrenzung von 280. Damit ist klar, dass auch Ihre Videos hier nicht zu lang sein sollten. Die Begrenzung der Plattform liegt bei 2 Minuten 20 Sekunden. Obwohl dieses Zeitlimit nicht unbedingt voll ausgenutzt werden sollte. Es bietet sich an Twitter dazu zu nutzen Ihr Video hier nur anzuteasern, vor allem wenn es Länger sein sollte. Tendenziell gelten auch hier ähnliche Empfehlungen wie bei Facebook.
TV-Spot
Auch das traditionelle Fernsehen passt sich dem Trend an immer kürzere Spots zu produzieren. Laut einer US-amerikanischen Studie der Advertising Research Foundation (ARF) ist der Anteil von 15 Sekunden-Spots im Jahr 2018 bereits auf 69 Prozent gestiegen. Noch kürzere Spots von etwa 6 Sekunden erlangen sogar die höchste Aufmerksamkeit der Rezipienten, was mit Sicherheit aber auch an der Platzierung dieser am Anfang oder am Ende einer Werbeinsel liegt.
Grundsätzlich gilt:
Kann man das Video kürzen, ohne die Message oder Qualität des Videos zu verändern, dann sollte man das tun. Nur zu kürzen ohne Rücksicht auf Verluste macht jedoch wenig Sinn.
Machen Sie sich zu Beginn Gedanken darüber was für Content Sie veröffentlichen wollen und wählen Sie dann die entsprechende Plattform und Videolänge aus. Zudem hängt es immer davon ab, nach was Ihre Zielgruppe verlangt und was Sie vermitteln wollen. Nur so können Sie bewusst Content erstellen, der auf Sie und Ihre Zielgruppe zugeschnitten ist und entsprechende Reaktionen mit sich ziehen wird, egal welche Länge Ihr Video hat.